Freitag, 7. Juni 2013

Woche 41. Like a surgeon

Diese Woche war es endlich (auch wenn recht überraschend) soweit: Ich habe das erste Mal bei einer OP richtig mitgemacht. Sprich, nicht nur tatenlos zugeschaut oder (was bisher immer ein Highlight war und ist) die Hautnaht gemacht. Nein, diesmal durfte ich selber mal die Hand anlegen.

Die Idee, mir eine einfache Operation zu geben, hatte einer der Assistenzärzte auf der Station, wo ich gerade bin, schon seit langem. Usprünglich wollte er sogar mit dem Chefarzt reden, damit ich dementsprechen eingeteilt werde. Der Zufall wollte es aber anders.

Am Abend vor dem (zukünftigen) großen Tag kam die Oberärztin ins Stationszimmer, um wie immer die von uns geschriebenen Briefe zu korrigieren. Sie fragte mich, ob ich denn überhaupt was von dem OP-Leben mitbekomme oder nur zum Briefe Schreiben eingesetzt werde. Da mischte sich der besagte Stationsarzt mit seiner Idee (s.o.) ein. Und schon war's gegessen: Ich stand für den nächsten Tag sowieso schon auf dem OP-Plan, da können wir die eigentliche Operateurin ja auch ein bisschen mal "ärgern" (so die Oberärztin).

Ehrlich gesagt, dachte ich, sie würde es bis morgen schon längst vergessen. Deshalb bin ich auch ohne große Erwartungen in die Operation gestartet. Doch genau nach der Hälfte durfte ich mit der anderen Ärztin, die operiert hat, die Plätze tauschen und hatte mal was anderes in der Hand, als einen Haken oder eine Schere.

Na gut, die Operation war nichts besonderes: Keine Hüft-TEP, keine Kyphoplastie*. Lediglich eine Materialentfernung bei einer zusammengewachsenen Schlüsselbeinfraktur. Und trotzdem fand ich es irgendwie echt cool, mit Fingern im Körper eines anderen Menschen zu wühlen. Auch wenn das Gefühl etwas merkwürdig ist. Trotzdem cool, yeah!..

PS: Um mich dann von der komischen Idee abzubringen, doch noch in die Richtung Orthopädie zu gehen, habe ich direkt anschließend die Examensfragen aus der Inneren Medizin gekreuzt. Die unerklärliche Affinität des IMPP zu den ausgefallensten Fragen aus dem Bereich der Rheumatologie wird mir wohl für immer schleierhaft bleiben...

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* Kyphoplastie - "Aufpumpen" eines gebrochenen Wirbekörpers mit einem Ballon und Knochenzement (wiki)

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