"Ay, ay, Captain!", - pflegen die Seeleute zu sagen. Das klingt irgendwie lustig, und auch wenn man es in seinen eigenen Alltag einbauen kann. Aber wenn es wirklich ernst gemeint werden soll, wenn die Hierarchie und das Machtspiel sich zuspitzen, da steige ich aus, tut mir leid.
Mein geliebtes zweites Tertial auf meiner geliebten ITS lang (und zum Teil auch davor, in der Pädiatrie) war ich durchaus als Kollegin angesehen, und bin in das Ärzteteam voll integriert worden. Aber jetzt bin ich den starren Hierarchien in der Unfallchirurgie ausgeliefert, und die Welt steht plötzlich Kopf.
Klar, die meisten Assistenzärzte (auch die, die schon kurz vor der Facharztprüfung stehen) sind sehr nett. Und auf der Station, wo ich gerade bin, werde ich sowohl von ihnen, als auch (oh Wunder!) den Schwestern respektiert und darf meinen weißen Kittel mit Stolz tragen. Sobald es aber Richtung Oberarzt- oder Chefarztetage geht, fühle ich mich wieder auf den Stand eines Einzellers degradiert, bei dem Chef natürlich viel stärker (manche Oberärzte loben mich ja ab und zu, das darf ich auch nicht vergessen).
Aber den Chefarzt finde ich wirklich echt unmöglich. Okay, er mag auf seinem Fachgebiet die größte Erfahrung besitzen (was vielleicht damit zusammenhängt, dass er einfach der älteste ist, haha), aber es regt mich jedes Mal aufs Neue auf, wie wenig Vertrauen (na, im Prinzip gar keins) er seinem Team entgegen bringt! Das darf doch nicht wahr sein, dass er alles - aber wirklich alles! - in Frage stellt, und dann noch die Leute, die es wagen, eine andere Meinung zu haben!, blöd aufzieht.
Na ja, ich bin nur froh, dass ich nicht unter seinem Kommando mein ganzes Leben lang
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