- das ist mein Arbeitspensum diese Woche (abgesehen vom Besuch, den ich momentan auch habe). So wie die Station die ersten drei Tage überbesetzt war, war sie am Donnerstag und Freitag unterbesetzt - eine Ärztin wurde krank, und ich musste wieder "wie eine Vollzeitkraft" einspringen.
Der Donnerstag war schon turbulent genug, zumal es neben der täglichen Visite auch sonst ordentlich zu tun gab. Am Freitag hätte ich meinen Studientag gehabt, um mich unter anderem auch vor dem Nachtdienst im Schlaflabor (mein Studentenjob seit fast drei Jahren) auszuruhen. Aber irgendwie hatte ich keine Ruhe bei dem Gedanken, dass eine einzige Ärztin, die ich dazu noch sehr nett finde und die immer und gerne viel erklärt, die ganze Station machen muss, sodass ich mir auch am Freitag einen vollen Arbeitstag angetan habe.
Es war mindestens genauso chaotisch, wie am Tag davor. Erschwerend kam hinzu, dass es einem Patienten nicht gut ging, und die besagte Ärztin sich fast die ganze Zeit nur um ihn kümmern musste. In der Zwischenzeit habe ich dem Oberarzt beim Tracheostomieren eines "meiner" Patienten geholfen, indem ich sein "Bronchoskopeur" (c) war, meine Patienten visitiert, tausend Sachen nebenbei erledigt und meinen Memo-Zettel vollkommen zugekritzelt, um nicht irgendetwas wichtiges zu vergessen.
Nach dem ersten Feierabend hatte ich fünf Stunden Zeit, um mich vor dem Nachtdienst zu erholen, der von 20 Uhr abends bis 7 Uhr morgens geht. 1,5 Stunden davon waren für dem Heim- und Arbeitsweg, 2 Stunden habe ich geschlafen, und nun ist mehr als die Hälfte des Dienstes vorbei und ich versuche mich für die restliche Zeit wach zu halten. Diese Woche habe ich so richtig den Eindruck bekommen, was der Arztberuf manchmal mit sich an Stress und Anstrengung alles bringen kann.
Zum Glück sieht es nächste Woche schon anders aus: Durch meinen heutigen Einsatz habe ich nicht nur die große Dankbarkeit der Ärzte, sondern auch einen freien Montag ergattert. Dienstag und Mittwoch bin ich auf Station, Donnerstag ist wieder der Notarzt-Tag. Freitag (hoffentlich) fürs Lernen und den Nachtdienst reserviert.
Danach bleibt mir wiederum nur noch eine Woche, und der Wechsel in die Chirurgie steht bevor. Einerseits sehr schade, denn so ein Arbeitsklima wie jetzt (wo ich mich wie eine Ärztin fühle und auch so behandelt werde) bekomme ich dort sicher nicht. Andererseits wird es mein letztes Tertial sein, die letzte Hürde vor der Zielgerade - dem Examen.
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