Im Bezug auf den letzten Eintrag kann ich nun sagen: Es ist zum Glück besser geworden. Diese Woche hatte sogar ein richtiges Highlight - ich habe meinen ersten arteriellen Zugang gelegt.
Derselbe nette Arzt, den ich in meiner Famulatur vor drei Jahren schon extrem nett fand und der mich jetzt so kollegial behandelt, wie es nur geht, hat dazu beigetragen. Ohne lange drüber nachzudenken, sagte er zu mir: "Die neue Patientin braucht eine Arterie. Mach Dich schon mal steril, ich komme gleich".
Er wusste, dass ich schon mehrmals dabei zugeschaut hatte. Und nun durfte ich selber die Hand anlegen.
Ich habe schnell den Katheter aus dem Lager geholt und mich steril angezogen. Die Arterie konnte ich unter meinen Fingern gut fühlen, doch ging sie nicht zu punktieren. Nach ein paar Minuten zog sich der Arzt auch sterile Handschuhe an und übernahm die Kanüle. Zugegeben, es war für ihn wohl auch nicht so einfach, hätte er beim ersten Mal das Gefäß getroffen, hätte es sich schlimm auf mein Selbstwertgefühl ausgewirkt.
Nun endlich spritzt das Blut aus der Kanüle raus, wie es bei der Arterie üblich ist. Der Arzt schiebt den Draht schon mal vor, den Rest muss ich selber machen. Oje, diesen Schlauch auf den Draht aufzusetzen, dabei noch mit zitternden vor Aufregung Fingern, ist gar nicht so einfach! Schließlich klappt es. Ich muss den Katheter vorsichtig vorschieben und darauf achten, dass der Draht nicht unter der Haut verschwindet. Feinmotorik gefragt!
Der Katheter kommt mir sehr lang vor, doch irgendwann liegt er ganz im Gefäß. Ich drücke auf die Einstichstelle mit einer Kompresse und ziehe den Draht raus (der Katheter muss aber im Gefäß bleiben!). Jetzt mal schnell die BGA-Spritze anschließen und kurz auf die Ergebnisse warten.
Zwei Minuten später kommt der Arzt mit dem BGA-Ausdruck: Alles in Ordnung, das Blut ist arteriell, ich darf den Katheter an die Haut annähen. Vor Aufregung habe ich im ersten Moment Blackout und weiß nicht mehr, wie der einfachste Knoten ging. Alles mit der Ruhe, ein Mal tief durchatmen, und schon geht es. Zwei Knoten, fertig. Oje, habe ich unter dem Kittel geschwitzt!
Auf dem Monitor sehe ich die Blutdruckkurve aus der Arterie auf- und absteigen. Das breite Grinsen kann ich nicht verstecken, es ist ein schönes Gefühl, etwas dermaßen spannendes - auch wenn mit Hilfe - gemeistert zu haben.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen