In unserer kleinen Kinderklinik wird es langsam eng. Am Montag kamen vier neue Leute dazu.
Zwei davon sind Blockpraktikanten aus Würzburg, sie studieren im 10. Semester und bleiben ca. 10 Tage. Am Ende müssen sie noch eine Epikrise schreiben, die sie als erstes unserem Chefarzt vorstellen, und dann noch im Seminar bei sich zu Hause. Die beiden, die wir jetzt haben, sind schon der dritte Durchgang, aber sie bleiben ja nicht lange.
Die anderen zwei nennen sich auch PJ-ler und kommen aus Wien. Sie werden jetzt vier Wochen bleiben und gehen praktisch mit uns gemeinsam. Bei denen denke ich aber am ehesten auch an Blockpraktika, denn es funktioniert so: Sie durchlaufen in den letzten zwei Jahren der Ausbildung verschiedene Bereiche, müssen immer wieder Prüfungen schreiben und haben auch Unterrichtswochen mit Seminaren. Na ja, das alles spielt aber letzendlich keine Rolle.
Diese vier, plus noch eine PJ-lerin aus Budapest (sie war sechs Wochen bei uns) mussten sich also auf die drei Stationen der Kinderklinik verteilen. Ich weiß nicht, wie es dazu kam, auf meine Station haben wir nur eine Blockpraktikantin bekommen. Ihr Kommilitone ging auf die Neo. Der ganze Rest (sprich, die zwei Österreicher plus die PJ-lerin aus Budapest) staute sich also auf meiner alten Station mit der Rettungstelle.
Laura, die andere Charité-PJ-lerin, die auf dieser Station noch bis zum Ende des Tertials arbeiten wird, war natürlich nicht sehr erfreut über diese Entwicklung. Die dritte PJ-lerin wollte auch schon längst von der Neo weg, und wir haben abgesprochen, dass sie die letzten drei Wochen immer zum Spätdienst in die Rettungsstelle kommt. Nun kommen aber noch die ganzen anderen Studenten dazu.
Zugegeben, es gibt auf der Station gar nicht so viel Aufgaben, als dass man sich vernünftig aufteilen könnte. Außerdem sind die Ärzte sichtlich überfordert von so vielen Studenten und haben dementsprechend weniger Motivation, einem etwas beizubringen.
Wir waren inzwischen sogar im Chefsekretariat um nachzufragen, von wem diese komische Aufteilung der Plätze kommt. Doch die Sekretärin konnte uns nicht weiterhelfen, denn der Chefarzt höchstpersönlich habe die Zusagen erteilt und die Studenten so wie sie sind auf die Stationen platziert.
Da meine alte Station mit so vielen Leuten gerade aus allen Nähten platzt, mussten sich alle zusammensetzen und einen Rotationsplan erstellen. Demzufolge muss immer jemand auf den Spätdienst ausweichen, die Wiener gehen für jeweils zwei Wochen auf die Neo, und mit einer ausgeklügelten Kombination der Studientage kann man es erreichen, dass nur einer (oder höchstens zwei) auf der Station ist. Wie dem auch sei, so viel Zeit in der Pädiatrie bleibt uns nicht mehr, in nur drei Wochen fängt schon das nächste Tertial an.
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